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Meine wunderschöne Mexikanerin

Aktualisiert: 27. Juli 2023

Erfolgreiche Kultur der Euchile citrina

Euchile citrina (Synonyme: Epidendrum citrinum, Cattleya citrina, Sobralia citrina, Encyclia citrina, Cattleya karwinskii)


Beschreibung:

Diese Art wächst epiphytisch, normalerweise hängend und mit hängenden Blütenständen an der Unterseite von Eichen-Ästen.


Die Pseudobulben sind 4–6 cm lang und 2–3 cm breit. An manchen Pflanzen sind sie kugelrund, bei anderen wiederum deutlich oval bis länglich. Dieses Merkmal scheint von der Kultur relativ wenig abhängig zu sein. Meist sind sie von einem papierartigen Hüllblatt umgeben, das gleich nach der Reife der Pseudobulben abtrocknet.


Die Blätter sind grau bis silbrig-grün, 18–25 cm lang und 2–4 cm breit, abwärts wachsend und mit einem puderartigen Film überzogen. Es gibt normalerweise 2–4 pro Pseudobulbe.


Der Blütenstiel wächst an der Spitze einer reifen Pseudobulbe (Terminal) mit fast immer nur 1 Blüte, welche leuchtend gelb und nie ganz geöffnet ist.


Die meist einzelne Blüte sitzt an einem 6–10 cm langen Stängel. Die Sepalen sind 5–6,5 cm lang und 1,5–2 cm breit, die Petalen sind ähnlich, nur etwas breiter. Die Blütenfarbe variiert von Hellgelb bis Grüngelb, Zitronengelb, Dottergelb oder ins Orange und Ockerfarbene gehend. Die Lippe kann gelb durchgefärbt sein oder einen weißen Rand aufweisen. Die Blüten variieren oft deutlich in mehreren Merkmalen. So können z. B. die Größe der Blüten, der Grad der Offenheit der Blüte, die Farbe von hellem Grünlichgelb bis fast Orange, die Breite der verschiedenen Blütenblätter (auch der Lippe), der Grad der Öffnung der Lippe, die Kräuselung des Lippen-Vorderlappens und die Färbung und Zeichnung der Lippe sehr stark voneinander unterscheiden. Die recht große Lippe wechselt oft von einfarbig gelb über gelb mit grüner oder/und orangefarbener Zeichnung bis zu einem zusätzlichen weißen Vorderrand. Die Blüten verströmen zusätzlich zu ihrem aparten Aussehen auch noch einen intensiven Duft nach Zitronen. Die Blüten bleiben recht lange haltbar.


Die Blütezeit fällt bei mir in den Hochsommer. In der Literatur findet man dazu aber auch andere Blühzeiträume. Ich will mich daher nicht ganz so streng auf diese Zeiten festlegen.


Standort:

Die Art kommt in Mexiko (Guerrero, Jalisco, Michoacan, Oaxaca) hauptsächlich in trockenen Eichen- oder Pinienwäldern auf Hochebenen und Berghängen bis zu Höhen von 1300 oder manchmal bis 2500 Metern über dem Meer. Bereits 1838 wurden einige Exemplare von der Royal Horticultural Society nach Europa importiert und zum Blühen gebracht.


Kultur:

Diese Orchideen-Art ist leider aufgrund ihrer hohen Ansprüche (und ihres Rufes als „heikles Luder“) ziemlich selten in Kultur und noch seltener in gutem und blühendem Zustand zu sehen.

Die praktischste Anbaumethode besteht darin, die Pflanze mit sehr wenig Material (Moos und Farnwurzel) in einer kühlen bis kühl-gemäßigten Umgebung auf einen Block, eine Korkrinde oder einen Stamm zu binden.Sehr viel Licht während der Vegetationsperiode und gegen Herbst zu Beginn der Ruhezeit ca. 15°C geben. Wer den richtigen Platz findet, sie in einem kühlen, frostfreien, hellen Gästezimmer oder in einem hellen Badezimmer unterzubringen, der wird sicher Erfolg haben.


In den warmen Monaten sollten die Pflanzen z. B: an einem Gestell im Garten hängen. Ein guter Standort wäre z. B. die Pflanzen gegen Osten blicken zu lassen. Schattiert werden muss in unseren Breitengraden wohl eher nicht. Sie können der vollen Sonne ausgesetzt werden.

Euchile citrina benötigt viel Licht und Luft.


Gießen:

Gießen sollte man in den warmen Monaten einmal täglich am Morgen und bei fast jedem Gießen wäre eine schwache Düngung von Vorteil. Die Pflanzen müssen zwischen jedem Gießen gut abtrocknen können.


Winter:

Während der kühlen und trockenen Ruhezeit im Winter sollte Euchile citrina in einem geeigneten Kulturraum überwintert werden. Der häufigste Kulturfehler ist bei dieser Art ein Zuviel an Wasser. Ein Wintergarten wäre ggf. ideal wenn denn die Temperaturen nicht über 12°C kommen können.

Tipp:

Wenn es trotzdem einmal zu warm ist, kann man sich mit einem einfachen Trick behelfen. Um die Pflanzen trotz der zu hohen Temperaturen zur Blüte zu bringen, muss man nach dem Ausreifen der Bulben den Kulturraum für mehrere Tage – etwa eine Woche lang – stark lüften, sodass die Pflanzen eine Kälteperiode bei etwa 5 Grad Celsius erleben. Natürlich müssen die Pflannzen in dieser Zeit komplett trocken gehalten werden, um Fäulnis bei den empfindlichen Pflanzen zu vermeiden.


Diese Maßnahme reicht in der Regel als Blühinduktion aus, um einige Monate später einen prächtigen Flor erleben zu können.


Ruhezeit:

Euchile citrina verträgt sehr kalte Nächte.Am Ende der Ruhezeit erscheint der Blütenstiel und ist ein Zeichen dafür, dass wieder ganz leicht gegossen oder besprüht werden soll. Nach der Blüte kommt der neue Austrieb, der von Zeit zu Zeit mit viel Gießwasser und Flüssigdünger versorgt werden muss, sobald das Wurzelwachstum weitergeht.Während der Ruhezeit sollte man die Pflanze aber unbedingt in Ruhe lassen und allenfalls hin und wieder leicht mit dem Sprühnebel besprühen.


Natürlich kann man diese Empfehlungen nicht wie ein Kochrezept übernehmen und jeder muss seine Kultur den jeweiligen Gegebenheiten anpassen, aber vielleicht trägt dieser Artikel dazu bei, dass der eine oder andere Leser es doch einmal mit dieser wunderschönen und höchst interessanten Art versucht.


Anderen gelingt es nun vielleicht, ihre bisher nur am Leben erhaltenen Exemplare zur Blüte zu bringen.

Dabei wünsche ich viel Freude und auch die nötige Portion Fingerspitzengefühl!


 
 
 

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